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Du bist am Holzweg. Warum deine Neujahrsvorsätze nicht funktionieren.

Motivation

Kommt dir folgendes Szenario bekannt vor?

Du bist mit deinem Leben unzufrieden und möchtest gerne etwas verändern. Du möchtest endlich mit dem Training beginnen, abnehmen, dich gesünder ernähren. Zusätzlich mit dem Rauchen aufhören, keinen Alkohol trinken und das alles auf einmal und am besten von jetzt auf gleich.

Schnell fasst du einen neuen, guten Vorsatz und streichst dir den Tag X in deinem Kalender fett an. Meistens passiert das jedes Jahr gegen Ende Dezember. Du sagst dir selbst: “Im nächsten Jahr wird alles anders. Am 01. Jänner verändere ich mein Leben!”

Alleine diesen Vorsatz zu fassen, gibt dir eine enorme Erleichterung. All das schlechte Gewissen, all die Schuldgefühle sind im Nu verschwunden. Du kannst die Weihnachtsvöllerei in vollen Zügen genießen, denn ab dem nächsten Jahr wird sowieso alles anders. All die kleinen Sünden, all die Kalorien der Weihnachtsbäckerei scheinen nicht zu zählen.

Je näher der Tag X, die Veränderung rückt, desto mehr ergreifst du jede erdenkliche Möglichkeit, nochmal so richtig auf den Putz zu hauen. Denn du weißt mit der Veränderung kommt auch die Einschränkung, die Selbstkasteiung. Das macht dir Angst, dein innerer Schweinehund schlägt Alarm, und so willst du dich nochmal so richtig verwöhnen, bevor du dich dem Verzicht hingeben musst. Aber diesen Verzicht nimmst du gerne in Kauf, denn die freudige Erwartung endlich dein Ziel zu erreichen, hält dich motiviert. So murmelst du also nochmal ein letztes Mal deine guten Vorsätze in das Sektglas und zählst den Countdown in dein neues Leben.

Am nächsten Tag ist es soweit. Du wachst verkatert auf – irgendwie hast du dir den perfekten Start in dein neues Leben anders vorgestellt, aber so ist es nun einmal. Während du an deinem Green-Vital-Ausnüchterungs-Smoothie nippst und dich an den Geschmack deines neuen Lebens gewöhnst, gehst du noch einmal die von dir gesetzten Maßnahmen durch. 7 Tage Training, keine Süßigkeiten, kein Junk Food, kein Alkohol, keine Zigaretten! Jetzt wird alles anders. Überraschenderweise läuft die Umsetzung gar nicht schlecht, denn die Motivation ist hoch und das Leben 2.0 hat höchste Priorität – schließlich willst du es diesmal wirklich schaffen!

Nach ein paar Tagen kommt er zurück – der Alltag. Die Feiertage sind vorbei, die Arbeit beginnt. An jeder Ecke lauern alte Gewohnheiten. Die Kollegin, die fragt, ob du mit ihr eine Rauchpause machst. „Wie, du hast aufgehört? Warum? Willst leicht g’sund sterben?“, fragt sie dich und erwartet eine Rechtfertigung.

Und schon kommt die andere Kollegin mit einem strahlenden Lächeln und einem Kuchen um die Ecke, denn sie hat heute Geburtstag. „Wie du willst kein Stück Kuchen?, den hab ich aber extra gebacken, na geh ein kleines Stück kannst schon essen!“ So klingt die Versuchung, die vielmehr einem versteckten sozialen Zwang ähnelt.

Kaum hast du dich aus dieser Situation „gewurschtelt“, kommt die nächste Herausforderung, denn in der Kantine kannst du zwischen Schnitzel mit Pommes oder panierten Champignons wählen. Wie sollst du das mit deinem neuen Lebensstil vereinbaren? „Was du isst nichts?“, fragt dein Kollege. „Aja es ist ja schon wieder Jänner. In 2 Wochen reden wir weiter“, sagt er, und belächelt dein Vorhaben.

Dennoch lässt du dich nicht von deinem Ziel abhalten, du bleibst stark und kämpfst dich durch. Auch in den nächsten Tagen wird es leider nicht einfacher, sondern eher schwerer. Du erfährst dass dein kleines Kind etwas kränkelt, es hat einen grippalen Infekt, und du willst es umsorgen. Die Prioritäten ändern sich, du vergisst dein tägliches Training, denn jetzt zählt einzig und allein dein Kind. Das ist auch gut so und absolut korrekt, denn es gibt wichtigere Dinge als Training und als Mutter gebraucht zu werden, zählt definitiv dazu! Wir Menschen haben die Fähigkeit zu unterscheiden, was gerade wichtig ist, und was nicht, und diese Fähigkeit müssen wir uns unbedingt beibehalten.

Doch nach wenigen Tagen geht es deinem Kind schon besser und du könntest dich wieder dem Sport widmen, aber du merkst wie dein Ziel in den Hintergrund geraten ist. Du weißt, du schaffst es nicht, dein Vorhaben wieder an erste Stelle zu setzen, möchtest es aber nicht wahrhaben und erfindest selbst, für dich in diesem Moment plausible, Ausreden. „Ich würde eh gesund essen, aber die Kinder wollen unbedingt Pizza. Außerdem waren die letzten Tage so stressig, es ist okay, dass ich heute mal nicht koche und uns eine Pizza bestelle.“ Du genießt diese Pizza, denn in diesem Moment bist du der festen Überzeugung, dass diese Ausnahme gerechtfertigt ist. Du denkst, es sei das Richtige, was du gerade machst. Aber kaum hast du den letzten Bissen deiner Pizza geschluckt, kommt das schlechte Gewissen. Du weißt du hast geschwächelt, du hast deinen Vorsatz gebrochen.

Eigentlich wäre das heutige Training noch ausständig, aber du denkst dir, jetzt ist es eh schon egal, du hast doch sowieso schon versagt. Du fängst morgen wieder an. Aber am nächsten Morgen fällt es dir noch schwerer in dein neues Leben zurückzufinden und du nimmst dir vor du fängst am Montag wieder an. Aber zu dem kommt es leider nicht, du vergisst deine Vorsätze. Du lebst dein altes Jahr weiter, bis du im Dezember die gleichen Vorsätze erneut ausgräbst und es mit dem selben Plan erneut versuchst, und dich wieder wunderst warum du scheiterst.

Warum erreiche ich mein Ziel nicht?

Du fragst dich warum du scheiterst? Du zweifelst an dir und deiner Willenskraft und meinst du bist nicht stark genug? Nein! Auf keinen Fall, du solltest die Sache nur etwas anders angehen.

Veränderung ist ein Prozess, kein Tag X

Unsere Gewohnheiten machen uns zu dem Menschen, der wir sind. Du als Mensch bist das Ergebnis deines gewohnten Verhaltens. Stell dir vor, wir als Mensch wären so instabil, dass wir uns von einem Tag auf den anderen nachhaltig ändern könnten. Das wäre fatal! Wir könnten uns auf keinen Menschen mehr verlassen, denn wer weiß, ob er am nächsten Tag noch immer derselbe ist? Menschen sind stabil und genau deshalb ist Veränderung ein Prozess und kein Tag X. Durch einen Neujahrsvorsatz können wir zwar kurzfristig unsere Handlung ändern, aber bestimmt nicht unser Denken, unsere Gewohnheiten. Denn um unser Mindset nachhaltig zu ändern, benötigt es viel Zeit und Geduld. Leider ist das der einzig nachhaltige Weg zum Erfolg, denn wenn wir unser Denken beibehalten und nur unsere Handlung verändern, werden wir ständig gegen unser Inneres ankämpfen müssen. Das bewirkt Stress und Unbehagen. Kurz gesagt: Nur mit dem Training zu beginnen ist zu wenig. Wir müssen es von innen heraus wollen! Wir müssen einen Weg finden das Training zu lieben, denn nur so werden wir es nachhaltig durchziehen, ansonsten bleibt es ein nerviges Anhängsel auf unserer To Do Liste, was wir bei der nächsten Gelegenheit streichen.

Mach nicht alles auf einmal!

Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor. Regelmäßiges Training, gesund essen, mit dem Rauchen aufhören… – all das gemeinsam ist zu viel! Du kämpfst an allen Fronten und vergeudest bloß deine Energie. Du wirst dich selbst überfordern und scheitern. Nimm dir ein Vorhaben vor, versuche dein Mindset zu ändern und neue Routinen aufzubauen.

Wie verändere ich mein Mindset und bleibe motiviert?

Durch Erfolg. Wenn du merkst, dass dein Plan aufgeht, du erste Herausforderungen meisterst und sich erste Erfolge zeigen, ist das ein guter Schritt in die richtige Richtung. Dein Mindset wird sich dann ändern, wenn du merkst dass deine neuen Gewohnheiten deinen alten überlegen sind. Sobald du bemerkst, dass dir ein lockerer Abendlauf an der frischen Luft mehr Energie bringt, als faul auf der Couch zu liegen, oder du dich nach einem gesunden Essen produktiver und weniger müde fühlst, als nach dem Verzehr einer Tiefkühlpizza, wirst du dein Denken umstellen. Du wirst aufhören dir nur rational einzureden, was für dich gut ist, sondern du wirst es am eigenen Leib spüren – und erst dann beginnt die Maßnahme zu greifen.

Mit diesem Tipp schaffst du, was du dir vornimmst

Wenn man dieses vorhin beschriebene Szenario nüchtern betrachtet, sieht es wie folgt aus:

Vermutlich ist dir bereits der erste Fehler vor dem Start deines Vorhabens unterlaufen. Denn wahrscheinlich hast du dir zu wenig Gedanken über die konkrete Ist – Situation gemacht. Nur wenn du genauestens weißt wo du stehst, kannst du ein konkretes Ziel definieren. Dein gesetztes Ziel ähnelt jedoch eher einem Wunsch, denn für ein Ziel sind deine Formulierungen nicht konkret genug. Ebenso wurden die gesetzten Maßnahmen nicht genau durchdacht. Wie definierst du gesunde Ernährung? Wie viel willst du abnehmen? Was genau willst du trainieren? Was willst du wann mit deinem Training erreichen?

Nach dem ersten Scheitern hast du nicht hinterfragt, wie es zu diesem Scheitern gekommen ist, sondern hast es einfach hingenommen, und am gleichen nicht-funktionierenden-Plan festgehalten. So hast du nach und nach dein Ziel aus den Augen verloren.

Behandle deinen Veränderungsprozess wie ein Firmenprojekt

Wie würdest du ein Projekt in der Firma planen? Vor jeder Umsetzung gibt es eine Ist-Analyse. Auf Basis dieser Fakten wird der Soll Zustand festgelegt. Der Soll – Ist Vergleich beschreibt demnach das Ziel. Daraus werden Zwischenziele, sogenannte Meilensteine abgeleitet. Das sind kleine Ziele, die im Laufe des Veränderungsprozesses erreicht werden müssen, um auf Kurs zu bleiben. Wird ein Meilenstein nicht erreicht, muss evaluiert werden, warum das Projekt vom Kurs abgekommen ist. Es erfolgt ein neuer Ist – Soll Abgleich und eine Veränderung vom Maßnahmenplan, denn anscheinend waren die bisher gesetzten Maßnahmen nicht die richtigen. Die neuen Maßnahmen werden umgesetzt und erneut versucht die Meilensteine, um in weiterer Folge das Endziel zu erreichen.

Es wäre absolut unlogisch, wenn ein Meilenstein nicht erreicht wird, denselben Maßnahmenplan weiter zu fahren. Noch unlogischer wäre, wenn der nächste Meilenstein ebenso nicht erreicht wird, das Projekt einfach zu beenden. Am unlogischsten wäre, dasselbe Projekt mit denselben Maßnahmen zu einem späteren Zeitpunkt erneut zu versuchen, und darauf zu hoffen, dass es diesmal funktioniert.

Für viele von uns ist diese Vorgehensweise in der Firma selbstverständlich und gehört zur Tagesordnung. Dennoch handeln wir, wenn es um unsere eigene Veränderung geht anders, und das ist vermutlich ein bedeutender Punkt warum unser eigenes Projekt „Veränderung“ nicht aufgeht.

Wir verstehen dich, und hoffen dieser Artikel konnte dich zum Nachdenken anregen und dir etwas weiterhelfen. Solltest du weitere Hilfe benötigen, melde dich bei uns. Wir sind jederzeit für dich da, um mit dir gemeinsam einen geeigneten, individuellen Plan zu entwickeln, damit du ohne Umwege an dein Ziel kommst. Gemeinsam schaffen wir, dass dein nächster Neujahrsvorsatz auch tatsächlich funktioniert.

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